Im Frühjahr 1911 wurde auf Anregung des Lehrers August Rabenhofer ein Obstbauverein gegründet. Vor allem in den zwanziger Jahren entfaltete dieser eine rege Tätigkeit zum Nutzen der Lebensmittelversorgung der Bevölkerung. Auch um die Probleme der Landwirtschaft sorgte man sich. 

Es wurde eine Vielzahl von Veranstaltungen und Vorträgen organisiert, auf denen Fachleute über die Haltbarmachung von Lebensmitteln oder die Säuberung der Obstgärten referierten. Entsprechende Säuberungsaktionen wurden durch den Verein durchgeführt. Diese Aktionen erfreuten sich reger Beteiligung; der Erfolg war entsprechend groß. 

Im „alten Wirt“ referierte am 21. Dezember 1930 der Bezirksobergärtner Walterham zum Thema „Nach der Generalsäuberung“. Diese Veranstaltung wurde zugleich zum Anlass genommen, den zum Ruhen gekommen Obstbauverein neu zu beleben. Mit Bürgermeister Konrad Sontheim wurde ein neuer Vorstand gewählt, die übrigen Vorstandsämter übernahmen Alois Bals (Kassier), Lehrer Josef Braun (Schriftführer) und Xaver Holzer (Baumwart). 

Am 8. Januar 1931 informierte Oberinspektor Fridl vom Landesverband für Obst- und Gartenbau über die Haltbarmachung von Obst, Gemüse und Fleisch. Er führte eine Dosenverschlussmaschine vor, mit deren Hilfe man Lebensmittel konservieren konnte. Dies ermöglichte es, die Waren für längere Zeit aufzubewahren. Mit seinem Vortrag konnte Fridl die Mitglieder des Vereines überzeugen, denn am 31. Juli 1931 beschloss man die Anschaffung einer Dosenverschlussmaschine. Eine ausführliche technische Einführung durch den Vereinsvorstand sollt den Erfolg dieser Neuerung garantieren. 

Anmerkung zur Zeitgeschichte:

Im Jahr 1934 wird in Hitler-Deutschland der Landesverband der Obstbauvereine aufgelöst, die Kreisverbände, Bezirksverbände und Ortsvereine werden dem Reichsnährstand angegliedert. 1936 erhalten alle örtlichen Obstbauvereine eine neue Satzung. Sie dürfen sich nur noch „Gartenbauvereine“ nennen. In der Dorfchronik heißt es hierzu: … Selbst der Obstbauverein wurde für das „Neue Reich“ vereinnahmt. Auf Mitgliederversammlungen wurde darüber referiert, dass der „Obstbau in Gegenwart und Zukunft grundsätzlich in den Dienst des Volksganzen gestellt werden kann und muss“ 

Am 8. Mai 1949 fand dann im Gasthaus Höfler die (Wieder-)Gründungsversammlung des Obst- und Gartenbauvereines Machtlfing statt. Als Gründer des Vereins sind die Herren Johann Sontheim und Josef Ortner zu bezeichnen. In Anwesenheit des Kreis-Fachberaters Herrn Maenner aus Starnberg erfolgte die Wahl der Vorstandsmitglieder. 

Es folgen Auszüge aus der Chronik von Machtlfing, die ab 1933 von Josef Leis geführt wurde: 

Neben Fachvorträgen über gartenbauliche, landespflegerische und heimatkundliche Themen, Spezialistenwissen zum Thema „Obstbäume“, Lehrfahrten und Praxiskursen sowie Einzelberatungen – um nur einige Beispiele aus dem aktuellen Vereinsleben zu nennen -, hat der Verein zwei große Projekte, die mit viel Engagement betreut werden: den örtlichen Kinderspielplatz und den Obst-Lehrgarten.